Auf geht's! Martin Sieberer, Andreas Gumpenberger und Stefan Ager starten in ihr dreitägiges Höhlenabenteuer.

DURCH DEN BERG!

Warum nur auf den Berg gehen, wenn man auch durch den Berg gehen kann? Dachten sich zumindest Stefan Ager und Andreas Gumpenberger. Bei einer Skitour in Slowenien wählten sie eine ungewöhnliche Aufstiegsroute und gingen auf Höhlenexpedition.

Wie seid ihr auf diese verrückte Idee gekommen?

Stefan Ager: Wir haben mal eine Skitour in Frankreich gemacht, wo man teilweise unter Steinbögen durchgehen musste. Die Route führte also kurzzeitig durch den Berg. Da haben wir uns gedacht: Wie cool wäre es, das einmal viel länger und krasser zu machen? Eine Skitour – aber im Berg. Unten in eine Höhle rein, durch den Berg hoch und auf Skiern wieder runter. Insgesamt war’s dann auch voll geil. Nur im Berg war’s halt ziemlich hart.

Mit Skiern in der Hand wird's eng für Stefan Ager. Denn für so sperriges Equipment ist die Höhle nicht ausgelegt.


Für euch als Freerider und Paraglider war das eine ungewohnte Umgebung. Was hat euch gereizt, in der Höhle zu drehen?

Andreas Gumpenberger: Für unsere Dokus haben wir es uns zum Ziel gesetzt, selbst etwas Neues zu lernen und das über den Film auch den Zuschauern näherzubringen. Die normalen Bergsportler klettern und gehen auf Skitour und ein paar machen vielleicht noch Paragliding, aber bei der Höhle, da wissen viele schon nicht mehr ganz Bescheid. Wir auch nicht, aber wir lernen es innerhalb der Doku und so kann sich dann auch der Zuschauer da hineinversetzen: “So würde es mir als Anfänger gehen... Interessiert mich das? Vielleicht will ich Caver werden?”

Wie hat es sich angefühlt, drei Tage im Berg zu verbringen?

A.G: Ich muss echt sagen, dass ich mich außerhalb vom Berg wohler fühle als im Berg drinnen. Die Höhle war eine echte Challenge. Es war dreckig, nass und die Kleider sind irgendwann auch nicht mehr getrocknet. Man hat’s jedem angesehen, dass es an der Zeit war, wieder an die Oberfläche zu kommen.

Candle Light Dinner: Im Schein vieler Kerzen genießen die drei Caver ihr wohlverdientes Abendessen.

Was war die größte Herausforderung für euch?

S.A.: Am schwierigsten war es, unser Equipment durch die Höhle zu transportieren. Ein normaler Caver geht mit seinem Rucksack und hat vielleicht ein bisschen Forschungsausrüstung dabei. Aber wir Deppen mussten natürlich Ski mitnehmen. 1,80 Meter lange Ski! Und das in einer Höhle, die teilweise sehr sehr eng ist und viele Ecken hat. Logistisch gesehen waren die Skier die größte Herausforderung. Und am Ende waren wir einfach fertig. Wir haben nur drei Tage im Berg verbracht, aber die waren fast schlimmer als eine vierwöchige Expedition in Pakistan.

Wusstet ihr denn ungefähr, was auf euch zukommt?

A.G.: Wir hatten einen Höhlenplan, ja. Aber es gab überraschend enge Stellen. Wenn man ausgeatmet hat, steckte man fest. Und wenn man den Bauch eingezogen hat, kam man durch. Da bekommst du dann schon auf einmal Respekt. Das einzige Gute dabei war, dass wir durch unseren Höhlenplan eigentlich immer wussten: Wir sind auf dem richtigen Weg. Sonst hätte es sich schlimmer angefühlt. Wären wir uns nicht sicher gewesen, dass die Route stimmt, dann hätte sogar ich Platzangst gekriegt.

Schauplatz der Höhlenexpedition war die Poloska Höhle in den Julischen Alpen (Slowenien). Sie erstreckt sich über 500 Höhenmeter und führt durch den Berg Krn auf seinen Gipfel.


Ihr wart also definitiv außerhalb eurer Komfortzone unterwegs?

A.G.: Ja, wir sind schon mehr an unsere Grenzen gekommen als sonst, weil die Höhle einfach ein Terrain war, wo wir uns gar nicht auskennen. Aber im Nachhinein, als wir das erste Mal das Sonnenlicht wieder gesehen haben, da haben wir gesagt: Cool, dass wir es gemacht haben.

Ganz nah am Ziel: Nach drei Tagen in der Höhle sind die letzten Meter bis zum Gipfel fast ein Kinderspiel.

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